Dominique Venner erschiesst sich am 21. Mai 2013 um 14:42 im Dom von Paris. In seinem Blog und in einem Brief (unten) legte er die Begründung für seinen Freitod dar:
"Ich übergebe mich dem Tod, um die trägen Geister aus ihrem Dämmerschlaf zu wecken"
Ich bin körperlich und geistig gesund und erfüllt von der Liebe meiner Frau und meiner Kinder. Ich liebe das Leben und habe keinerlei Hoffnungen auf ein Jenseits, allenfalls auf die Forttdauer meiner Rasse und meines Geistes. Da jedoch am Abend meines Lebens mein französisches und europäisches Vaterland in großer Gefahr schwebt, habe ich mich entschlossen, zu handeln, solange es meine Kräfte zulassen. Ich halte es für notwendig, mich zu opfern, um uns aus der Lethargie zu reißen, die uns gefangen hält. Ich verzichte auf den Rest Leben, der mir noch bleibt, für einen grundlegenden Akt des Protestes. Ich wähle einen hochsymbolischen Ort, die Kathedrale von Notre Dame de Paris, die ich respektiere und bewundere: Das Genie meiner Vor fahren hat sie auf einer Kultstätte errichtet, die viel älter ist und an unsere weit in die Geschichte zurückreichenden Wurzeln erinnert.
Während viele Menschen sich zu Sklaven ihres Lebens machen, verkörpert meine Geste eine Ethik des Willens. Ich übergebe mich dem Tod auf soldatische Weise, um die trägen Geister aus ihrem Dämmerschlaf zu wecken. Ich erhebe mich gegen den Fatalismus. Ich erhebe mich gegen die seelenzerstörenden Gifte und gegen den Angriff individueller Begierden auf das Fundament unserer Identität, besonders auf die Familie, der intimen Säule unserer jahrtausendealten Zivilisation. Ebenso wie ich für die Identität aller Völker in ihren Heimatländern eintrete, erhebe ich mich gegen den vor unseren Augen stattfindenden verbrecherischen Austausch unserer Völker mit dem Ziel, uns zu vernichten. Weil der herrschende Diskurs seine giftige Zwiespältigkeit nicht mehr verbergen kann, müssen die Europäer daraus die Konsequenzen ziehen. Da wir keine bindende identitäre Religion besitzen, müssen wir auf unsere gemeinsame Erinnerung zurückgreifen, die sich bis zu Homer erstreckt, auf die Schatzkammern all der Werte, auf denen wir unsere zukünftige spirituelle und historische Neugeburt gründen müssen, nachdem wir die Metaphysik des Grenzenlosen über wunden haben, jener unheilvollen Quelle aller modernen Fehlentwicklungen.
Ich bitte alle um Verzeihung, die durch meinen Tod leiden werden, zuallererst meine Frau, meine Kinder und meine Enkelkinder ebenso wie meine Freunde und Anhänger. Ich bezweifle jedoch nicht, daß sie den Sinn meiner Geste verstehen werden, sobald der Schock und der Schmerz vergangen sind, und daß ihr Kummer sich dann in Stolz verwandeln wird. Ich hoffe, daß sie gemeinsam durchhalten werden. Sie werden in meinen letzten Schriften die Vorwegnahme sowie Erläuterungen meiner Geste finden.
250 Seiten, s/w Abbildungen, 17 x 24 cm, Fadenheftung, kartonierter Umschlag mit Prägung